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Veröffentlicht am: 01.07.2022

Aus der Sitzung vom 28.06.2022

Trinkwasserbrunnen Biberach

Der Trinkwasserbrunnen Biberach musste Ende August letzten Jahres vom Netz genommen werden, nachdem sich neben der Brunnenstube ein großes Loch im Erdreich aufgetan hatte, und die Fachbüros davon ausgegangen sind, dass das Brunnenrohr eingebrochen ist. Mittlerweile konnte der Brunnen ausführlich geophysikalisch vermessen und untersucht werden, bestehende Auflandungen durch Feinsande wurden abgepumpt und es wurden Pumpversuche durchgeführt. Herr Philipp Mayer, Ingenieurbüro Kling Consult, Krumbach, informierte die Mitglieder des Gemeinderates gemeinsam mit den Fachleuten des Wasserwirtschaftsamtes über die Untersuchungsergebnisse. Zusammenfassend ist festzustellen, dass beim Bau des Brunnens 1967 das eingesetzte Filterkies nicht ausreichend auf die anstehenden Sandschichten abgestimmt war. Über die Jahrzehnte sind große Mengen an Feinsand mit dem Trinkwasser in das Rohrnetz gelangt und es müssen sich Hohlräume im Untergrund ergeben haben. Das Erdreich ist wohl durch den nassen Sommer 2021 nach unten gerutscht und hat die Probleme verursacht. Der Brunnen selbst ist physikalisch in Ordnung. Die Erdsenke muss durch eine Fachfirma wasserdicht verschlossen und verpresst werden, dann kann der Brunnen – vorausgesetzt die Laborwerte passen – wieder ans Netz gehen. Allerdings ist der Weiterbetrieb mit dem Risiko behaftet, dass weiter Boden in die Hohlräume nach unten rutscht und dabei auch die Tonschicht, welche die wertvolle tiefere Trinkwasserschicht gegenüber oberflächennahem Wasservorkommen absperrt, beschädigt wird und der Brunnen dadurch unbrauchbar wird. Nach Ansicht der Experten hat der Brunnen sein Lebensende erreicht und sollte erneuert werden. Hierbei sind zwei Varianten denkbar – einmal die Sanierung an gleicher Stelle und ein Neubau ca. 20 m nach Westen versetzt. Die Sanierung an Ort und Stelle ist mit zahlreichen Unsicherheiten verbunden – empfohlen wird die Variante eines etwas abgerückten Neubaus. Allerdings ist hierfür ein Grunderwerb erforderlich. Nach eingehender Diskussion hat sich der Gemeinderat dafür ausgesprochen, dass ein Neubau des Brunnens angestrebt werden soll, die Verwaltung wurde beauftragt, die erforderlichen Schritte einzuleiten. Bei einer Antragstallung im aktuellen Jahr kann die Gemeinde noch von einer umfangreichen staatlichen Förderung profitieren.

 

Familienstützpunkt

Der von der Stadt Weißenhorn, dem Markt Pfaffenhofen und den Gemeinden Holzheim und Roggenburg betriebene Familienstützpunkt ist bis Jahresende befristet. Der Gemeinderat hatte deshalb darüber zu befinden, ob sich die Gemeinde Roggenburg auch künftig an dieser Einrichtung beteiligt. Frau Gabriele Scheppach konnte anhand ihrer Fallzahlen den Gemeinderat schnell von der Notwendigkeit der Einrichtung überzeugen. Verstärkt durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie ist der Beratungs- und Unterstützungsbedarf stark gestiegen. In der unbestritten etwas unübersichtlichen Welt der vielen unterschiedlichsten Hilfsangebote kommt dem Familienstützpunkt eine wichtige Lotsenfunktion zu. Familien, die sich in einer Konflikt- oder Problemphase befinden, werden vorn Frau Scheppach betreut, an die konkret passenden Unterstützungsstellen vermittelt und in diesen Prozessen auch begleitet. Der Gemeinderat hat der unbefristeten Verlängerung des weiteren Betriebes einstimmig zugestimmt – vorausgesetzt die Förderungen durch Freistaat und Landkreis werden im bisherigen Umfang beibehalten.

 

Bauvoranfrage

Der Bauvoranfrage zur Erstellung eines Einfamilienhauses in Schießen Fl.Nr. 217 hat der Gemeinderat das Einvernehmen nicht erteilt, das Projekt im nicht beplanten Außenbereich liegt. Der Gemeinderat ist derzeit auch nicht bereit, hierfür den Bebauungsplan „Bollentenne Süd“ zu ändern, da in der unmittelbaren Nachbarschaft mittelfristig ein Bebauungsplan aufgestellt werden soll.

 

Radwegekonzept

Damit das Fahrradfahren im Alltag sicherer und komfortabler gestaltet werden kann hat die Gemeindeverwaltung gemeinsam mit einem Gremium mit Vertretern aus der Bürgerschaft die Situation im Gemeindegebiet analysiert und aufbereitet. In zahlreichen Datenblätter wurden Ergänzungen der vorhandenen Infrastruktur, Gefahrenstellen und die Thematik Radabstellanlagen sowie Schutz und Rasthütten ausführlich dargestellt. Der Gemeinderat hat die Analyse zustimmend zur Kenntnis genommen und die weitere Entwicklung des Konzeptes gemeinsam mit dem Expertengremium beschlossen. Es wurden auch bereits einzelne Maßnahmen konkret beschlussmäßig behandelt:

  • Verlängerung des Geh- und Radweges an der Schleebucher Straße in Roggenburg bis zur Einmündung „Alleeweg“
  • Antrag an den Landkreis Neu-Ulm, entlang der Kreisstraße NU 2 Meßhofen – Dietershofen einen Geh- und Radweg zu errichten
  • Ausschilderung des Abt-Lienhardt-Weges bis zur Einmündung Weiherstraße als Fahrradstraße
  • Antrag an das Landratsamt auf Festsetzung einer Geschwindigkeitsreduzierung (30 km/h) auf einer Länge von 300 m in der Ortsdurchfahrt Roggenburg
  • Ausweisung einer Geschwindigkeitsreduzierung in der Weiherstraßen in Form eines Geschwindigkeitstrichters im Kreuzungsbereich am Roggenburger Weiher
  • Einrichtung von Stop-Stellen an den Einmündungen Fasanenweg und Lerchenweg in die Weißenhorner Straße.

Im nichtöffentlichen Teil hat sich der Gemeinderat mit verschiedenen Grundstücksangelegenheiten  und erneut mit dem Winterdienst beschäftigt. Auf Grund des Aufrufes im Mitteilungsblatt hat sich ein Unternehmen gemeldet, dass in den bestehenden Vertrag einsteigt und den Winterdienst zu gleichen Konditionen fortführt – der Gemeinderat hat diesem Angebot gerne zugestimmt.